Der Elefant der Neuen Welt
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Ist der Tapir als einziges rüsseltragendes Tier Südamerikas eventuell ein „ausgearteter Elefant“? Warum leben in den Ländern der Erde, die ein ganz ähnliches Klima haben, dennoch so unterschiedliche Tierarten? Diesen Fragen ging der Braunschweiger Naturforscher und Geograph E. A. W. v. Zimmermann, der von 1766 bis 1801 am dortigen Collegium Carolinum lehrte, in seinem Werk über die „Geographische Geschichte des Menschen und der allgemein verbreiteten vierfüßigen Thiere“ (1778-1783) nach. Es handelte sich dabei um die erste systematische Darstellung des weltweiten Vorkommens der damals etwa 450 bekannten Säugetierarten. Nach einer biographischen Übersicht untersucht die Arbeit die Entstehungszusammenhänge und Inhalte der innerhalb der Naturgeschichte des 18. Jahrhunderts neuen, von George Louis Leclerc de Buffon (1701-1777) vorbereiteten Fragestellung nach der Verbreitungsfähigkeit und geographischen Ordnung der Tiere und des Menschen. Die zeitgenössische Rezeption der geographischen Geschichte in der Geschichts- und Naturphilosophie, in der physischen Anthropologie sowie in der Naturgeschichte wird exemplarisch dargestellt. Zimmermanns verbreitungsgeschichtliche Studie knüpfte an die Kernfrage der sich Ende des 18. Jahrhunderts formierenden Wissenschaft vom Leben nach den Ursprüngen und Zusammenhängen der organismischen Vielfalt an. Er kann damit als ein Vertreter der Übergangszeit von der klassischen Naturgeschichte zur „Biologie“ als Lebenswissenschaft gelten.