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Peter Peri, country 10

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Kunsthalle Basel - Ausstellungskataloge Ergänzend zu den Ausstellungen in der Kunsthalle Basel vermittelt deren Publikationsreihe einen Einblick in das vielseitige Schaffen zeitgenössischer KünstlerInnen. Die Publikationen folgen nicht nur dem Inhalt der künstlerischen Positionen, sondern enthalten auch theoretische Ansätze, interpretatorische Einblicke und eine Visualisierung der künstlerischen Arbeiten. Die Publikationsreihe begleitet das Ausstellungsprogramm von Adam Szymczyk, der seit 2003 Direktor der Kunsthalle Basel ist. 72/2006 Der englische Künstler Peter Peri (geb. 1971, London) hat für seine Einzelausstellung country 10 in der Kunsthalle Basel neue Bilder, Zeichnungen und einen Film entwickelt. Der Titel leitet sich von der Szene des Zehnten Landes der futuristischen russischen Avantgardeoper Sieg über die Sonne (1913) ab. Es ist ein Ort, an dem totale Finsternis herrscht, da die Sonne in einen Bunker gesperrt wurde, und beschreibt damit den Wunsch nach einem radikalen Neuanfang. Das Moment des Kippens zwischen dem positivistischen Fortschrittsglauben der Moderne und seinen Abgründen, wie es auch die Science-fiction-Autoren H. G. Wells und H. P. Lovecraft um 1900 in der Idee einer zeitlichen Spaltung und eines horrifizierten Raumes der Zukunft aufgenommen haben, ist eines der Themen, die den Künstler interessieren. Peri präsentiert Bilder, die sich in ihren Titeln wie Madeloc (2006), Hostage City (2006) oder Greenville (2006) auf reale oder fiktive, bewohnte oder verlassene Orte beziehen, in welchen immer schon etwas Bedrohliches zu lauern scheint. Eine ähnliche Erfahrung der Desorientierung eröffnet sich auch in Peris Bildern selbst: In Head Hunter (2006) oder Poor Thing (2006) scheinen die Raster einem geheimen System zu folgen, dessen Anordnung nicht entschlüsselbar bleibt. Bestehend aus gitterartigen Linienstrukturen, rudimentär gezeichneten architektonischen Räumen, Kreisen und illusionistischen Kugeln, die in den tiefschwarzen Bildräumen schweben, zoomen die Bilder auf mikro- oder makroskopischen Ebenen hin und her, als hätten sie wissenschaftliche Modelle von Atomen oder Darstellungen des Weltraumes zur Vorlage. Da uns jedoch jeglicher Grössenmasstab fehlt, stören die Strukturen unseren Blick, und der angedeutete unendliche schwarze Raum wird durch die raffinierte Materialität der Farbe immer wieder auf die Bildoberfläche zurückgebunden. Im Gegensatz dazu zeigen Peris Zeichnungen mit haarfeinen und exakten Bleistiftstrichen realistisch figurierte Motive, wie die archaisch und zugleich futuristisch wirkenden Architekturen in Country of the Blind (2006) und The Metropolis and the Mental Life (2006), oder liturgische Objekte des Katholizismus wie in Sun Monstrance. Eine subversive Qualität entfaltet sich in diesen Arbeiten auf ganz andere Weise, was nicht nur in der Wahl der Motive liegt - Peri bezieht sich zum Teil auf Bildelemente von Hieronymus Bosch und Albrecht Dürer -, sondern auch in den vielfach gezogenen, verschlungenen Linien und Ornamenten, welche die Flächen der Objekte ausfüllen und deren äussere Konturen zersetzen und auflösen.

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Peter Peri, country 10, Laszlo Peri

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2006
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