Schmeiß mir 'ne Stulle runta
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Leierkastenmann und Scherenschleifer, Lumpensammler und der Mann, der „Brennholz für Kartoffelschalen“ tauscht - alle kommen sie auf den Hinterhof, und Mutter wirft aus dem Fenster im dritten Stock 'ne Stulle runter, die Kinder können noch ungefährdet auf der Straße spielen, Dampfradio und Flohkistenkino sind die Unterhaltungsmedien der Zeit. Die Dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts in Berlin leben in diesen Kindheitserinnerungen wieder auf. In die Idylle dringt dann das Naziregime ein. In der kleinbürgerlichen Familie streiten sich Onkel und Tanten über Hitler. Der zehnjährige Junge gerät, als er in das Jungvolk der Hitlerjugend aufgenommen wird, in Konflikt mit dem Vater, der für „so’n Quatsch“ wie die heiß ersehnte HJ-Uniform keinen Pfennig übrig hat. Aber selbst der beginnende Krieg bietet noch Spielgelegenheiten, z. B. Flakgranatensplitter sammeln und tauschen. Die Kinderzeit ist endgültig vorbei, als Haus und Hinterhof zerbombt werden und die Russen kommen. Der Autor schildert anrührend eine „große Zeit“ aus der kleinen Perspektive eines Kindes. Zahlreiche Abbildungen verlebendigen das Erzählte.