Demenzkranke in speziellen Wohneinheiten
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Demenzerkrankungen in Form von Morbus Alzheimer oder vaskulärer Demenz weisen Hochaltrigkeit als Hauptrisikofaktor auf und werden in einer „alternden Gesellschaft“ zu einer immer größeren Herausforderung. Die Symptome dieser psycho-organischen Erkrankung und ihre sozialen Auswirkungen bilden die Grundlage dieser soziologischen Betrachtung. In der vorliegenden Arbeit wird in einer qualitativen Studie das Zusammenleben von Demenzerkrankten in einer Wohngruppe als kleiner familiärer Wohnform innerhalb eines Altersheimes untersucht. Als Datengrundlage dienten Feldprotokolle und narrative Interviews mit dem Betreuungspersonal, die anhand der Grounded Theory zu einer gegenstandsbezogenen Theorie entwickelt wurden. Das theoretische Modell des „(re-)aktiven Alltags“ beschreibt eine mögliche Form der zukünftigen Betreuung Demenzerkrankter, welche speziell an der hohen Mobilität und den Verwirrtheitszustände der Betroffenen ausgerichtet ist. Diese Modellbildung einer Konstruktion sozialer Wirklichkeit liefert eine von vielen notwendigen konstruktiven Antworten auf jene Destruktivität, welche im gesellschaftlichen Diskurs oftmals mit den Phänomenen der Demenzerkrankungen oder im Allgemeinen mit Krankheit und Alter verbunden werden.