Den Toten einen Namen geben
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36 Jahre tobte ein blutiger Bürgerkrieg im mittelamerikanischen Guatemala. Ein Jahrzehnt nach seinem Ende haben viele der etwa 200.000 Kriegstoten noch immer keinen Namen. Die meisten wurden auf geheimen Friedhöfen würdelos verscharrt. Ihre Familien leben seither in Ungewissheit. Sie wollen den Toten einen Namen geben und damit eine Identität und eine eigene letzte Ruhestätte. Nur Exhumierungen können hier helfen. Diese Monographie vermittelt einen konkreten Einblick in die schwierige Arbeit der Exhumierungsteams in Guatemala und deren Beitrag zur konstruktiven Konfliktbearbeitung. Dabei belegt Kira Holzhausen die positiven Wirkungen dieser Arbeit vor allem auf die indigene Bevölkerung in ihrer sozialen, kulturellen und politischen Dimension. Als Fazit ihrer Analyse erscheint ein breiteres Exhumierungsprogramm zur Trauer- und Trauma-Bewältigung sinnvoll. Nur auf dessen Grundlage haben Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Friedenskultur in Guatemala dauerhaft eine Chance.