Tabu und Tabubruch in Literatur und Film
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Tabus sind „offene Geheimnisse“: Man glaubt sie zu kennen, ohne genau zu wissen, was sich hinter ihnen verbirgt. Immer ist ihr Übertreten mit Gefahren, Risiken, Sanktionen verbunden. Diese Spannung zwischen Tabu und Tabubruch hat die Geschichte des Begriffs, der sich um 1900 vom ethnologischen Terminus zum Schlüsselbegriff der Kulturanthropologie und Religionswissenschaft entwickelte, nachhaltig geprägt und wirkt bis in die Gegenwart fort. Die Beiträge des Sammelbandes stellen in Überblicksaufsätzen und in Fallstudien Aspekte der Tabudarstellung in der Literatur des 20. Jahrhunderts (z. B. Antisemitismus- und Euthanasie-Darstellung) und im Film heraus (z. B. Gewalt und Jesus-Bilder). Es geht um die Frage, auf welche Weise kulturelle, religiöse, politische Tabus künstlerisch produktiv werden und welche Funktion (defensiv, restriktiv oder instruktiv) sie haben. M. Braun: Einführung – H. Detering: „Das offene Geheimnis“. Tabus und Tabubrüche in der modernen Literatur – L. Bluhm: „Die zweite Schuld“? Tabu und Tabubruch im Umgang mit der NS-Vergangenheit – M. H. Gelber: Martin Walsers „Tod eines Kritikers“. Tabubruch und literarischer Antisemitismus – D. v. Engelhardt: Sterben und Sterbehilfe in der Literatur des 20. Jahrhunderts – S. Hake: Hitler im Kino. Tabubrüche im deutschen Film – H. E. Friedrich: Verbotene Bilder: Gewalt im Film – O. Jahraus: Jesus geht nach und kommt von Hollywood. Jesusfilme zwischen Tabu und Faszination, zwischen Bilderverbot und Visualisierung – S. Neuhaus: Tabu und Tabubruch im erotischen Film (Basic Instinct, Intimacy u. a. ) – B. Dahlke: Wer darf über wen, mit wem und worüber lachen? Komische Erzählstrategien in Literatur, Film und Comic über den Massenmord an Juden – U. Schaffers: Verbotene Worte? Sprachliche Normen und Tabubrüche in Film und Fernsehen
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- ISBN
- 9783826033414