Textwelten und Bildräume
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Die in »Textwelten und Bildräume« unternommenen Versuche verstehen sich als Beiträge zu einer Sozioästhetik. Individuen und Gesellschaften westlichen Typs sehen sich heute überwiegend durch künstliche Ereignisräume, mediale Oberflächen, das Management kollektiver Erlebnisse, aufwendiges Emotionsdesign, öffentlich erregte Wahrnehmungsstile und eine affektive Motivationsökonomie formiert. In der Folge werden Gesellschaften immer weniger als politisch verfasste, denn als ästhetisch erlebte Gemeinwesen begriffen. In Medien unterschiedlichster Art werden spezifische Ereignis- und Verarbeitungsformen des Realen durchgesetzt. Wo in den perfektionierten Medienwelten der elektronischen Gesellschaft die menschlichen Körper nach und nach zu gemischten Bild- und Textverarbeitern mutieren, haben sich insonderheit die öffentlichen Bildstrategien und eine Politik der Bilder, die im Terrorismus ihr exzessives Bewusstsein vorführt, auf die neuartige anthropologische Situation eingestellt. Um so wichtiger scheint es, eine genaue Recherche der geschichtlichen und individuellen Reichweite der neu entstandenen Bildräume zu unternehmen. Die Texte dieses Buches lassen nicht allein so etwas wie einen medialen Sozialcharakter oder, an markanten Punkten, die sozioästhetische Montur der Realität hervortreten. Ihr Interesse gilt darüber hinaus jener sonderbaren Stelle, wo aus Bildwirkungen und Texteffekten maßgebliche Energien der Subjektivität und ihres Eigensinns abgeleitet werden.