Im Klub der Auserwählten
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Darüber, dass Bildung ein zentraler Schlüssel dafür ist, welche Möglichkeiten Menschen in ihrem Leben ergreifen können, herrscht große Einigkeit im öffentlichen Diskurs. Darüber wie diese Möglichkeiten verteilt werden sollen, nicht. Deutlich wurde das in den letzten Jahren etwa bei Debatten rund um Studiengebühren oder Zugangsbeschränkungen an den Universitäten. Der vorliegende Sammelband analysiert – von der Schule über die Universität bis hin zu beruflichen Weiterbildungsmöglichkeiten – wie gerecht die Möglichkeiten zur Bildungspartizipation im österreichischen Bildungssystem tatsächlich verteilt sind und wie stark der sozial selektiver Charakter ausgeprägt ist. In ihren Beiträgen beleuchten die AutorInnen dazu die unterschiedlichsten Aspekte sozialer Hürden im Bildungssystem. Angefangen vom Zusammenhang ökonomischen und kulturellen Kapitals, über die Ursachen schichtspezifischen Schwierigkeiten von Kindern in der Schule bis hin zu konkreten Auswirkungen der Verschärfung des Bildungswettbewerbs und neuer Formen der Bildungsexklusion. Unter die Lupe genommen werden auch selektive Elemente in der beruflichen Weiterbildung beziehungsweise im – in unserer modernisierungsintensiven Gesellschaft viel zitierten – lebensbegleitenden Lernprozess, sowie die Auseinandersetzung mit Perspektiven, um eben diese abzubauen. Ein weiterer Schwerpunkt wird der Fragestellung gewidmet, warum das Geschlecht noch immer zentrales Kriterium für eine erfolgreiche Karriere im wissenschaftlichen Bereich ist und wie die Mechanismen wirken, die bis heute dazu führen, dass Frauen in der ProfessorInnenschaft einen verschwindend geringen Anteil ausmachen und in welchen historischen Kontext diese Entwicklung steht. Schließlich stellt ein Beitrag mit dem Fokus auf die schleichenden Veränderungen in der Debatte um den Hochschulzugang in Deutschland die Diskussion in einen internationalen Kontext. In ihren Beiträgen geben sich die AutorInnen dabei nicht mit der ernüchternden Bestandsaufnahme zufrieden, sondern zeigen Perspektiven auf, wie eine gerechtere Gestaltung des Bildungssystems möglich ist und welche gesellschaftlichen Implikationen im zugrunde liegen. Mit Beiträgen von Barbara Blaha, Torsten Bultmann, Martha Eckl, Elke Gruber, Erich Riboltis, und Stefan Vater.