Die politische Ökonomie des Dienstleistungsabkommens (GATS)
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Mit dem GATS und der EU-Dienstleistungsrichtlinie ist ein Rahmen für den grenzüberschreitenden Handel mit Dienstleistungen geschaffen worden. Frauen sind im Dienstleistungssektor weltweit besonders stark vertreten. Allerdings stellt das Analysedreieck „Handel, Gender und Finanzen“ ein bislang kaum untersuchtes Forschungsgebiet dar. Anhand der feministischen Makroökonomie wird der Zusammenhang zwischen Handel, Gender und Finanzen herausgearbeitet. Das zentrale Anliegen der Autorin ist es, die Schnittstelle zu finden, die einerseits den Gender-Aspekt mit Fragen der Handelsliberalisierung verbindet und andererseits die Liberalisierung der Kapitalmärkte mit der Privatisierung der öffentlichen Dienste und Infrastruktur verknüpft. Gerade die staatlichen Haushalte fungieren als wichtige Schnittstelle zwischen den globalen Finanzinstitutionen, dem öffentlichen Sektor und der Liberalisierung des Handels mit Dienstleistungen. Anhand von zwei Fallbeispielen (die Europäische Union und China) wird überprüft, ob die im Rahmen des GATS und der EU-Dienstleistungsrichtlinie forcierten Handelsliberalisierungsprozesse die existierenden Genderungleichheiten perpetuieren, sie akzentuieren oder dazu beitragen, sie zu erodieren. Dies führt zu der Frage, ob eine „Gender-Agenda“ in der WTO notwendig und sinnvoll ist.