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Vergleich der Effekte von Sevofluran auf den Hoffmann-Reflex und die EEG-Parameter spektrale Eckfrequenz und Bispektralindex

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Für die Messung der „Narkosetiefe“ ist in der Vergangenheit hauptsächlich das Elektroenzephalogramm (EEG) untersucht worden. Dieses lässt aber nach heutiger Studienlage keine sichere Aussage zur Unterdrückung von Bewegungen auf operative Schmerzstimuli zu. Es ist an experimentellen Tierstudien gezeigte worden, dass die Ausschaltung einer Bewegung auf Schmerzen durch Anästhetika am ehesten auf der spinalen Ebene zu erwarten ist. Somit ist eine alleinige Messung kortikaler EEG-Parameter unzureichend in Bezug auf eine entsprechende Anästhesietiefe. Der spinale H-Reflex ist ein elektrisch auslösbarer, onosynaptischer Reflex, dessen Reflexantwort anhand eines Muskelaktionssummenpotentiales gemessen werden kann. Er wurde bereits zur Überwachung der Unterdrückung von Bewegungen während der Narkose vorgeschlagen. Ziel dieser Pilotstudie ist es gewesen, die Frage zu beantworten, ob sich die konzentrationsabhängigen Wirkungen von Anästhetika im Rückenmark von denen der zerebralen Effekte unterscheiden, und ob ein kontinuierliches Monitoring des HReflexes möglich ist. Um diese Frage zu beantworten, ist eine Konzentrations-Wirkungs-Beziehung von Sevofuran auf die Amplitude des Hoffmann-Reflexes erstellt worden, und mit den anästhetikainduzierten Veränderungen des kortikalen EEG in Form von SEF_95 und dem BIS®. verglichen worden. Nach der Einleitung per inhalationem mit Sevofluran ist die Anästhesie über eine Larynxmaske aufrechterhalten worden. Die endexspiratorischen Konzentrationen sind dabei kontinuierlich geändert worden, um eine Hystereseschleife zwischen endexspiratorischer Konzentration und Unterdrückung der H-Reflex-Amplitude zu erhalten. Zur Ermittlung der Konzentrations-Wirkungs-Kurve dient ein pharmakokinetisch-pharmadynamisches Modell, welches auf einem sigmoidalen E_max-Modell beruht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich in Abhängigkeit von der ansteigenden Konzentration von Sevofluran die H-Reflexamplitude reduziert. Von besonderem Interesse sind die Unterschiede der Halbwertszeit für die Äquilibrierungszeit (t_1/2k_e0), die darauf hindeuten, dass die evofluraneffekte auf den HReflex und das EEG in den unterschiedlichen Kompartimenten stattfinden. Klinisch impliziert eine größere t_1/2k_e0, dass nach einem schnellen Ansteigen der Sevoflurankonzentration noch lange eine hohe Wahrscheinlichkeit auf eine Bewegungsreaktion besteht, obwohl die EEG-Parameter SEF_95 und BIS® eine tiefere Anästhesie anzeigen. Dieses wird als einer der Gründe angesehen, dass es bei einer Steuerung der Narkose nur mit EEG-Parametern zu fälschlichen Aussagen in Bezug auf die chirurgische Immobilität kommen kann. Folgestudien dieser Arbeit sind notwendig, um weitere Erkenntnisse über die Bewegungsreaktionen auf schmerzhafte Stimuli zu erlangen. Diese könnten weitere Hinweise zur Erlangung einer Optimierung der Narkosesteuerung liefern.

Parameter

ISBN
9783866241077

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Buchvariante

2007

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