Die chemische Literatur und die Organisation der Wissenschaft
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Der deutsch-baltische Chemiker Wilhelm Ostwald (1853 -1932) gilt als Begründer und Organisator der physikalischen Chemie. 1909 wurde ihm der Nobelpreis für Chemie verliehen für seine Forschungen auf dem Gebiet der Katalyse sowie für seine grundlegenden Untersuchungen über chemische Gleichgewichtsverhältnisse und Reaktionsgeschwindigkeiten. Seine wissenschaftliche Laufbahn begann Ostwald 1882 als Professor für Chemie am Rigaer Polytechnikum, 1887 wechselte er an die Universität von Leipzig. Während seiner Zeit in Leipzig veröffentlichte er das „Ostwaldsche Verdünnungsgesetz“, 1897 die „Ostwald-Reifung“. Daneben stellte er die „Ostwaldsche Stufenregel“ zusammen und die „Ostwald-Volmer-Regel“ auf. Doch auch außerhalb seines Faches forschte er in den Bereichen Philiosophie, Literatur, Psychologie, Linguistik und Landschaftsmalerei. Bereits zu Lebzeiten sagte man Ostwald nach, dass er seiner Zeit weit voraus sei. Im Jahre 1906 ließ er sich vorzeitig emeritieren und zog sich auf seinen Landsitz bei Großbothen zurück, um als freier Forscher zu arbeiten.