Globales Lernen und Jugend
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Die vorliegende Arbeit gliedert sich in – nicht nur in Musik und Mathematik beliebte – drei aufeinander aufbauende Sätze. Das erste Kapitel ist geleitet von der Frage, inwiefern es sich bei den zur Zeitdiagnose all zu leicht gebrauchten Begriffe „Globalisierung“ und „Weltgesellschaft“ tatsächlich um reale, nachweisbare Phänomene handelt und welche Konsequenzen sie für die Ethik und auch für die Pädagogik haben. Eine solche Analyse scheint mir zu Beginn der Arbeit außerordentlich wichtig, um die Argumentation von Alltagsweisheiten abzuheben und ein wissenschaftliches Fundament für Überlegungen zu Globalem Lernen zu schaffen. Im zweiten Kapitel soll es dann um den Umgang der Pädagogik mit diesen Entwicklungen gehen und eine „Theorie“ Globalen Lernens vorgestellt werden. Vorab möchte ich betonen – der Begriff „Globales Lernen“ mag hier Missverständnisse wecken – dass es nicht um Bildung in der ganzen Welt geht, sondern für die ganze Welt, verortet allerdings im hiesigen Kulturraum. Die Entstehung dieser Lernkonzeption wird aus den beiden Traditionslinien „weltbürgerliche Erziehung“ und entwicklungspolitische Bildung rekonstruiert. Daran schließt sich die Skizze eines Rahmens an, in dem sich eine Didaktik Globalen Lernens bewegt. Stellvertretend für eine ganze Reihe von theoretischen Ansätzen, die unter Globalem Lernen firmieren, beschreibe ich am Ende dieses Kapitels ausgewählte Positionen und beziehe dazu Stellung. Von der abstrakten Ebene komme ich im letzten Kapitel dann zu einer konkreteren und damit auf den Titel dieser Arbeit zurück: Chancen Globalen Lernens in der Jugendarbeit. Die unter II. entwickelten Dimensionen dieser Lernkonzeption sollen für die außerschulische pädagogische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen fruchtbar gemacht werden. Zunächst werden Anknüpfungspunkte in Tradition und Strukturmerkmalen der Jugendarbeit gesucht und diese mit Globalem Lernen verbunden. Jugendarbeit zeichnet sich ganz wesentlich durch das Prinzip Freiwilligkeit aus, d. h. Bildungsmaßnahmen leben in diesem Sozialisationsfeld vom freiwilligen Engagement der AdressatInnen. Unabdingbar ist bei unserer Fragestellung daher ein Blick in empirische Daten zu Globalitätswahrnehmung von Jugendlichen und ihrer Bereitschaft, sich für die Eine Welt zu engagieren. Abschließen möchte ich diese Arbeit mit Empfehlungen zur Gestaltung Globalen Lernens in der Jugendarbeit.