Bild und Gestalt: wie formen Medienpraktiken das Wissen in Medizin und Humanwissenschaften?
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Anstoß für den vorliegenden Band war die Feststellung, dass der Einsatz von Bildern und visuellen Darstellungen in biomedizinischen Kontexten auf stetig zunehmende Weise von apparativen, manipulativen und informationellen Zugängen bestimmt wird. Explizit widmet sich "Bild und Gestalt'" deshalb der Frage, wie Medienpraktiken im Zug einer solchen Piktoralisierungstendenz die Genese des Wissens in Medizin und Humanwissenschaften ausprägen. Mit dem Begriff der Humanwissenschaften ist hier in Anknüpfung an Michel Foucault beabsichtigt, eine Vielzahl von Forschungsperspektiven in die Untersuchungen einzubeziehen, welche in ihrer Selbstwahrnehmung Aspekte des Lebendigen aufgreifen und An- knüpfungspotentiale für medizinisch-anthropologische Fragestellungen bergen. Dabei ist der Zusammenhang von aktuellen und historischen Bildwelten von besonderem Belang, der auch und gerade in den zeitgenössischen Problemstellungen, die der interdisziplinären Bildforschung heute aufgegeben sind, einen großen Stellenwert einnimmt. Es liegt auf der Hand: Medizin und Humanwissenschaften sind für die Medientheorie ein wichtiger Fall und für interdisziplinäres Arbeiten ein fruchtbarer und zugleich drängender Gegenstand. Diesem wenden sich die hier versammelten Einzelbeiträge mit ihren kulturwissenschaftlichen Instrumentarien zu.