Jürgen Habermas - oder "umbrisches Gespräch über das Elend der Verfahrensrationalität"
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In der „Kritik der reinen Vernunft“ blickt Kant zurück auf das Schicksal der Metaphysik, in welcher die menschliche Vernunft durch Fragen belästigt werde, die sie nicht abweisen könne, denn sie seien ihr durch die Natur der Vernunft selbst aufgegeben; die sie aber auch nicht beantworten könne, weil sie über alles Vermögen der menschlichen Vernunft hinausgingen. Für Kants gesamtes kritisches Werk, das als theoretische Begründung der Aufklärung anzusehen ist, ist eine Rationalität kennzeichnend, die die Grenzen der Vernunft argumentativ übersteigt. Gut zweihundert Jahre später versucht Jürgen Habermas, dem Zeitgeist folgend, Vernunft zu begründen, die nicht ihre Grenzen übersteigt. Der Vernunft soll ohne Metaphysik Geltung verschafft werden. Das voluminöse Werk von Jürgen Habermas steht für ein Schicksal, daß der Vernunft widerfährt, wenn sie jeder Metaphysik entsagt und gerade dadurch in die Bodenlosigkeit gerät. Nur über die Realität dessen, was Habermas als Metaphysik negiert, ist ein Verständnis von Vernunft, Sinn, Welt und Menschsein möglich.