Europa in der Krise - Chance zur europäischen Erneuerung
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Viele Bürger Deutschlands, Frankreichs und Belgiens und viele andere Europäer sehen Europa in einer tiefen Krise. Die Franzosen und Niederländer haben in ihrer Mehrheit den Verfassungsvertrag abgelehnt. Die EU scheint nicht in der Lage, Europa für die Anforderungen der Globalisierung fit zu machen. Von Euphorie keine Spur - quo vadis Europa? Thematisieren manche Veröffentlichungen vor allem die allgemeine Bedeutung Europas, widmet sich Kiehne dem Europa der Bürger. Was bedeutet Europa wirklich für den Bürger - fern aller Schönredereien so mancher Politiker? Was leistet die EU tatsächlich? Was sind ihre Aufgaben? Welche Veränderungen bringt der Verfassungsvertrag? (Viel weniger als oft behauptet.) Darüber steht die alles beherrschende Frage: Was sind die Anforderungen einer Gemeinschaft von jetzt 27 Mitgliedsländern mit 480 Millionen Einwohnern? Diese Fragen aus dem Geist ihrer sechs Gründerstaaten zu beantworten, kann die Probleme nicht lösen. Gestützt auf einen klaren Sprachstil und eine präzise Argumentation gelingt dem Autor die Annäherung an das nicht nur für die Europäer so wichtige Thema der Erneuerung Europas. Verständlich und kompetent findet er einen Weg durch das Dickicht der komplizierten europäischen Regelwerke (EG-Vertrag: 314 Artikel, Verfassungsvertrag: 448 Artikel), die Unzahl von Verordnungen, Richtlinien und Beschlüssen aus Brüssel. Hierbei hilft ihm ein umfassender Ansatz. Der Autor diskutiert aktuelle Problemfelder wie Globalisierung, das Maß der notwendigen europäischen Integration, Forschung und Bildung im internationalen Wettbewerb, Kampf gegen Diskriminierung. Er gibt einen kurzen, aber umso klareren Überblick über die Haushaltsproblematik der EU. Die Perspektive ist häufig länderübergreifend bis global. Auch der Blick in die EU-Geschichte liefert entscheidende Antworten. Diese vielschichtige Sichtweise gibt einen tieferen und umfassenderen Einblick in die europäische Problematik, als es flüchtige Zeitungsartikel vermögen. Somit bleibt „Brüssel“ kein fernes, unverständliches Konstrukt, sondern eine greifbare Idee. Präzise benennt Kiehne die Herausforderungen, denen sich die Europäische Gemeinschaft stellen muss, um auch im 21. Jahrhundert zu bestehen. Europa ist eine Vision, mit Hans-Erich Kiehne wird sie verständlich.