Die Bildung der Bedürfnisse
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Anhand einer eingehenden Analyse ausgewählter Werke von Platon, Aristoteles, Hobbes, Rousseau, Hegel und Marx wird die qualitative und quantitative Steigerung von Bedürfnissen im Zusammenhang mit der arbeitsteilig organisierten Bedürfnisbefriedigung als zentrales Problem herausgearbeitet. Diesbezüglich werden drei Positionen unterschieden: Begrenzung, Klassifikation und Bildung der Bedürfnisse entsprechend einer hierarchisch geordneten Bedürfnis- und Tätigkeitsstruktur, der prinzipielle Widerstreit zwischen der Maßlosigkeit der Bedürfnisse und der Freiheit sowie die Betrachtung der mit der Expansion der Bedürfnisse verbundenen Negativität als kritisches, aber notwendiges Moment der Bildung. Die Autorin behandelt die Bildung der Bedürfnisse aus bildungstheoretischer, moralpädagogischer und sozialphilosophischer Sicht. Es wird dargestellt, inwiefern Bedürfnisse selbst Gegenstand und Resultat von Erziehungs- und Bildungsprozessen sind und daher nicht als unhintergehbare Voraussetzung pädagogischer Praxis gelten können. Die Arbeit fragt nach Kriterien für die Bildung der Bedürfnisse im Sinne der Humanität und entfaltet differenzierte Perspektiven, welche über Dualismen wie die natürlicher und künstlicher oder wahrer und falscher Bedürfnisse hinausführen.