Die Familie der Generäle
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Schon im 12. Jahrhundert tat ein Ritter Hartnied von Butiler am Hofe Dienst. Einer seiner Nachfahren war dabei, als man Martin Luther auf die Wartburg brachte, und ein anderer kämpfte gegen die Türken vor den Toren Wiens. Bis heute ist die Geschichte der Familie von Butler geprägt von einer soldatischen Tradition, einer Tradition, die Joachim Käppner in seinem Buch eindrücklich schildert, erklärt und hinterfragt. Vor allem drei von Butlers, in deren Leben sich in besonderer Weise deutsche Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts widerspiegelt, stehen im Mittelpunkt. Sie bekleideten hohe Offiziersränge in den Armeen der Weimarer Republik, des Dritten Reiches„ oder der Bundesrepublik. So erlebte etwa Oberstleutnant Peter von Butler gespenstische Szenen in Hitlers Berliner Bunker und gehörte schließlich zur rebellischen Armee Wenck, die einen Führerbefehl“ verweigerte. Sein jüngerer Bruder Ruprecht wurde an der Ostfront schwer verwundet. Von 1955 an bauten beide die Bundeswehr mit auf. Ruprechts Sohn Carl Hubertus war nach der deutschen Wiedervereinigung daran beteiligt, zwei bis dato feindliche Armeen zusammenzuführen und befehligte 2001 die erste Auslandsmission der Bundeswehr in Afghanistan. Was aber, fragt Joachim Käppner, bedeuten jene uns so fremd erscheinenden soldatischen Werte und Tugenden, wie sie die von Butlers exemplarisch verkörpern: Ehre, Treue, Kameradschaft, Vaterlandsliebe? Wie vertragen sie sich mit einer demokratisch-zivilen Grundhaltung? Was hieß und was heißt es für einen Soldaten, ehrenvoll zu handeln" - erst recht in so unterschiedlichen politischen Systemen wie Nazidiktatur und bundesdeutscher Demokratie?