Bildung und Lernen der Drei- bis Achtjährigen
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Schon im „Strukturplan für das Bildungswesen“ des Deutschen Bildungsrates (1970) wurde dafür plädiert, den Elementarbereich auszubauen und mit dem Primarbereich zu verzahnen. Aber auch nach mehr als 35 Jahren dann doch getrennter Entwicklung muss heute erneut dafür geworben werden, den Entwicklungsweg eines Kindes „im Ganzen“ in den Blick zu nehmen und dafür passende Lern- und Bildungsangebote bereitzustellen. Wo stehen wir heute? Die Kindertageseinrichtungen setzen sich zunehmend mit den Anforderungen auseinander, frühkindliche Bildungsprozesse anzuregen, Lernen zu ermöglichen, Vorläuferfähigkeiten anzubahnen und Kinder in ihren Entwicklungs- und Lernprozessen zu unterstützen. Die Hinweise der OECD für die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen und die neu erarbeiteten Bildungspläne stehen dabei Pate. In den Grundschulen wird die pädagogische Arbeit stärker auf das Erreichen von Bildungsstandards ausgerichtet. Durch Kerncurricula oder Kernlehrpläne soll sichergestellt werden, dass alle Kinder angemessene Lernangebote erhalten und gefördert werden. Zugleich richtet sich der Blick auf die Lernvoraussetzungen der Kinder; gefragt wird danach, wie Kinder in den ersten Lebensjahren in den verschiedenen Dimensionen der Entwicklung beim Aneignen von Wissen und Können stimuliert und unterstützt werden können. Der vorgelegte Band ist getragen von der Idee, das auf Altersstufen (z. B. 0-3 Jahre, 3-6 Jahre oder 6-10 Jahre) beschränkte Nachdenken über pädagogische Angebote für Kinder zu überwinden, da ein solcher Ansatz die institutionell geteilte Verantwortung nur verstärkt. Stattdessen plädieren die Autorinnen und Autoren dafür, Kindheit als gesamte Lebensphase stärker in den Blick zu nehmen und die gemeinsamen Aufgaben von Erzieherinnen und Erziehern sowie Lehrerinnen und Lehrern zu diskutieren und zu erforschen.