Kapitalmarktorientierte Bewertung von Lebensversicherungsunternehmen mit überschussbeteiligtem Geschäft
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DISSERTATION zur Erlangung des akademischen Grades doctor rerum politicarum angenommen durch die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin. Das Geschäft der deutschen Lebensversicherer war bis vor einigen Jahren gekennzeichnet von einer hohen Stabilität. Im Zuge sich laufend ändernder regulatorischer Rahmenbedingungen, einer Phase ungünstiger Kapitalmarktentwicklung und eines stetig wachsenden Wettbewerbsdrucks hat sich das Geschäftsumfeld erheblich gewandelt. Das Lebensversicherungsgeschäft ist risikoreicher und dynamischer geworden. In diesem Kontext stellt sich für die Eigentümer eines Lebensversicherungsunternehmens naturgemäß die Frage nach dem Wert. Die gängigen Bewertungsmodelle der Finanzierungstheorie lassen sich nicht einfach auf deutsche Lebensversicherer übertragen. Die Einzigartigkeit des Geschäfts – Garantieverzinsung mit Überschussbeteiligung, Indeterminiertheit der Leistungsverpflichtung durch vielfältige Handlungsspielräume des Lebensversicherers, Sicherheitsmittelbereitstellung durch Eigentümer und Versicherungsnehmer sowie ein engmaschiges regulatorisches Regelwerk – erfordern einen speziellen Bewertungsansatz. Die vorliegende Arbeit entwickelt hierzu einen gesamtunternehmensbezogenen, kapitalmarkttheoretisch fundierten Ansatz zur Unternehmensbewertung von Lebensversicherern mit überschussbeteiligtem Geschäft. Die Modellkonzeption trägt dabei den praktischen Gegebenheiten Rechnung. Das Bewertungsmodell wird mit empirischen Daten kalibriert und umfangreiche Sensitivitäts- und Szenarioanalysen verdeutlichen die Wirkung unterschiedlicher Umweltzustände sowie alternativer Unternehmenspolitiken auf den Unternehmenswert des Lebensversicherers.