Das lange Warten
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Für das Selbstbewußtsein der Offiziere von Royal Navy und Kaiserlicher Marine war der Erste Weltkrieg ein Fiasko. Die britische Blockadestrategie verhinderte ein direktes Kräftemessen der beiden stärksten Schlachtflotten der Welt. Die einzige größere Seeschlacht 1916 vor dem Skagerrak führte keine Entscheidung herbei. Beide Flotten blieben weiter wie bisher in Wartestellung. Die Seeoffiziere, Angehörige einer besonders ausgeprägten militärischen und gesellschaftlichen Elite, mussten sich damit zufrieden geben, beinahe wie im Frieden Dienst zu tun, obwohl beide Seiten das große Treffen sehnlichst erwarteten. Das lange Warten wurde so zur prägenden Erfahrung des Krieges für sie. Auf Grundlage zahlreicher Tagebücher und Briefe beschreibt Nicolas Wolz, wie Alltag und Lebenswelt der Offiziere beider Nationen beschaffen waren und wie sie versuchten, ihr 'Nichtstun' zu verarbeiten, zu rechtfertigen und ihm einen Sinn zu geben.