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Die Wöhlersche Harnstoffsynthese und das wissenschaftliche Weltbild

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Die 1828 von Friedrich Wöhler durchgeführte Synthese des Harnstoffs spielt bei der Etablierung der Chemie als Wissenschaft sowie in der Chemiegeschichtsschreibung eine bedeutende Rolle und entwickelte sich im Laufe des 19. Jahrhunderts unter Chemikern geradezu zum Identität stiftenden Mythos. Noch heute liest man in Lehrbüchern vom Jahr 1828 als „Geburtsjahr der organischen Chemie“ oder der „endgültigen Widerlegung vitalistischer Ideen“ und ähnlichem. Damit gehört diese Synthese nach wie vor zu den Symbolen einer rationalen Wissenschaft und Weltsicht, in der kausale sowie reduktionistische Erklärungsstrategien vorherrschen, während spirituelle, religiöse oder gar magische Erklärungsansätze überflüssig geworden sind. Die hier vorliegende Arbeit verfolgt den „Wöhler-Mythos“ über fast zwei Jahrhunderte und versucht so, eine Grundlage zur Neubewertung von Wöhlers Entdeckung zu erarbeiten.

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Die Wöhlersche Harnstoffsynthese und das wissenschaftliche Weltbild, Johannes Uray

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2009
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