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Kathrin Kollmeier analysiert die »Hitler-Jugend« als eine nationalsozialistische Massenorganisation und untersucht die Ordnung der »Volksgemeinschaft« als zentrale Struktur der nationalsozialistischen Gesellschaft. Diese Gemeinschaft, die sich völkisch, national und rassistisch definierte, schuf ein Spannungsverhältnis zwischen massenhafter Integration und gezielter Ausgrenzung, das die gesellschaftliche Realität im Deutschen Reich prägte. Kollmeier verbindet ihr theoretisches Interesse an dieser Dynamik mit einer empirischen Mikrostudie zum Disziplinarwesen des Jugendverbandes, wodurch die Feinmechanik der nationalsozialistischen Herrschaft deutlich wird. Die Disziplinarpolitik der »Hitler-Jugend« verdeutlicht die komplexen Ordnungsprozesse von sozialer und politischer Einschließung und Ausschließung. Die Etablierung eines rechtsförmigen Disziplinarsystems, das eigene Statuten, Organe und Gerichte umfasste, war eng mit zeitgenössischen Rechtsdiskursen verbunden. Kollmeier betrachtet insbesondere das Jugendrecht, die nationalsozialistische Bewegung zur »Rechtserneuerung« und das »konkrete Ordnungsdenken« von Carl Schmitt. Sie kombiniert historische Methoden mit rechtstheoretischen Überlegungen und analysiert die Mikrotechniken der Erfassung, Überwachung und Bestrafung sowie Fallbeispiele jugendlicher Devianz, wobei sie die Wechselwirkungen zwischen ideologischen Voraussetzungen und disziplinarrechtlicher Praxis beleuchtet.
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Ordnung und Ausgrenzung, Kathrin Kollmeier
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- 2007,
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