Was glaubt der Westen?
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Wird im „Kampf der Kulturen“ der Islam stärker sein, weil er stärker glaubt? Setzen sich die unterschiedlichen Spielarten des religiösen Fundamentalismus politisch eher durch, weil sie kompromissloser sind? Von dieser seit dem 11. September 2001 her scheinbar „blutig“ belegten Annahme wird in diesem Buch nach dem grundlegenden Verhältnis von Religion, Politik und Gewalt gefragt. Wie kommt es zur politischen Ideologieanfälligkeit der Religion und zur religiösen Ideologieanfälligkeit der Politik? Dabei blicken wir auf „den Westen“ und beobachten, dass Religion wieder an öffentlicher Bedeutung und politischem Einfluss gewinnt. Religiöser Fundamentalismus erscheint dabei aber weniger als Ausdruck eines „clash of civilization“ als ein Reflex auf innergesellschaftliche Anerkennungskonflikte. Wir fragen von dort aus, ob Demokratie und Aufklärung vor religiösem Fundamentalismus schützt und ob eine Politik der Anerkennung das Problem multikultureller Pluralisierung zu lösen vermag. Die Überlegungen richten sich auf die Herausforderungen für eine liberale, offene und demokratische Gesellschaft. Im Mittelpunkt stehen die Forderungen nach Toleranz der Bürger, nach weltanschaulicher Neutralität des liberalen Verfassungsstaates und einer kulturellen Differenzen gegenüber sensiblen Politik. Auf das Problem der „Verwestlichung“ der Religion haben die Religionen verantwortlich zu reagieren. Die Bearbeitung der „kognitiven Dissonanz“ zwischen Glaube und Moderne bleibt dabei die zentrale theologische Herausforderung für jede Religion.