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Am Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Jahrhundert als 'Jahrhundert der Naturwissenschaft' gefeiert, was für die Philosophie eine potenzielle Gefahr darstellte. Die Wissenschaften beanspruchten zunehmend die Deutungshoheit über grundlegende Lebensfragen, was die Philosophie dazu zwang, auf diese Entwicklungen zu reagieren. Die Selbsteinschätzung von Philosophen und Wissenschaftlern um 1900 zeigt, dass es weniger um eine einfache Konfrontation ging, sondern um den Versuch, Philosophie und Wissenschaften in eine konstruktive Beziehung zu bringen. In diesem Kontext entstand ein neues philosophisch-wissenschaftliches Themenfeld, das die Erfolge der Einzelwissenschaften und die traditionellen Ansprüche der Philosophie miteinander verband. Diese Systematisierung der Wissenschaften, die um 1900 in panoramischen Landschaften dargestellt wurde, ersetzte das klassische Stammbaum-Bild durch ein Nebeneinander verschiedenster Wissenschaftsformen. Solche Wissenschaftslandschaften fordern eine Anerkennung der Gleichrangigkeit der Disziplinen und bieten eine nicht-reduktive Sicht auf den Szientismus. Die Rekonstruktion des Verhältnisses von Philosophie und Wissenschaft verbindet wissenschaftshistorische und philosophische Argumente und regt zur Reflexion über die historische Qualität von Wissenschaftlichkeit sowie zur Entwicklung eines Konzepts von wissenschaftlicher Philosophie zu Beginn des 20. Jahrhunderts an.
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Wissenschaftslandschaften um 1900, Paul Ziche
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2008
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