Schleusingen im Zugriff der Siegermächte
Autoren
Mehr zum Buch
Der Autor schildert authentisch Hintergründe und Abläufe markanter Ereignisse in den letzten beiden Jahren des Zweiten Weltkrieges in seiner Heimatstadt. Im Mittelpunkt des Buches stehen das Alltagsleben der Menschen während des Krieges, die Ereignisse vom 31. März 1944 („Schwarzer Freitag“ für die Royal Air Force) in Verbindung mit dem Absturz eines Bombers an der „Großen Kastanie“, der Vorstoß der 11. US-Panzerdivision nach Thüringen und die Kämpfe im Raum Schleusingen im April 1945. Mit der US-Besatzungszeit und der Übernahme der Besatzungsmacht durch die Sowjetarmee endet das Buch. Interessant in diesem Buch ist auch die Auseinandersetzung mit der heute noch in den Köpfen der älteren Generation existierenden Legende vom angeblichen Tausch von Thüringen gegen Berlin (West) bzw. dem Viermächte-Status von Berlin. In dieser Publikation spürt man einen Hauch von Wechselbeziehungen zwischen Lokal-, National- und Militärgeschichte. Dem Bombenterror der Deutschen Luftwaffe gegen London, Coventry … folgte der Strategische Bombenkrieg der Royal Air Force unter Sir Arthur Harrys, in der Öffentlichkeit „Bomber-Harrys“ genannt. Der Oberbefehlshaber der RAF vertrat die Ansicht durch die Bombardierung der deutschen Großstädte einerseits die Moral der Menschen zu brechen und andererseits durch die Zerstörung der Rüstungsbetriebe eine Weiterführung des Krieges unmöglich zu machen. Trotz alliierter Verluste glaubte A. Harrys an den Erfolg seiner Strategie. Für den 1. April 1944 hatte er ein Stadium der Zerstörung vorausgesagt, das die „Kapitulation unvermeidlich machen“ werde. In der Nacht vom 30. zum 31. März 1944 starteten 779 Bomber von den Flugplätzen in Ostengland und nahmen Kurs auf Nürnberg. Deutsche Nachtjäger und die Luftabwehr, unterstützt auch durch die für die RAF ungünstigen meteorologischen Bedingungen, bereiteten der Bomberflotte ein Desaster in bisher nicht gekannter Weise. An diesem „Schwarzen Freitag“ in der Geschichte der RAF gingen 108 Bomber verloren. Der Autor schildert u. a. den Flug der Lancaster JB 466 von Großbritannien nach Deutschland bis hin zum Absturz an der „Großen Kastanie“. Was wäre passiert, wenn die Besatzung vor dem Absturz des Bombers über Schleusingen noch Bomben abgeworfen hätte? Der Autor recherchierte umfangreich und tiefgründig in amerikanischen, britischen und deutschen Quellen und befragte zahlreiche noch lebende Zeitzeugen.