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Westjiddisch, die gesprochene Sprache der traditionellen jüdischen Gesellschaft in Westeuropa, wurde seit dem Ende des 18. Jahrhunderts zugunsten der dominanten Standardsprachen Deutsch und Niederländisch aufgegeben. Reste dieser Varietät, die bis ins 20. Jahrhundert verwendet wurden, sind für die südwestlichen Randgebiete des deutschen Sprachraums sowie für Teile der Niederlande und Westfalens belegt. Jüngste Funde zeigen, dass auch die ostfriesischen Juden bis weit ins 20. Jahrhundert Reste des Westjiddischen zur Kommunikation nutzten. Laientheaterstücke, Memoiren und Wortlisten aus einem niedersächsischen Privatarchiv belegen, dass in der ostfriesischen Kleinstadt Aurich um 1900 eine westjiddische Mischmundart in Gebrauch war, die deutliche Spuren von Sprachkontakt mit der regionalen gesprochenen Sprache Niederdeutsch aufweist. Diese Monographie dokumentiert die Auricher Quellenfunde im Kontext der spezifischen historischen und sozialen Gegebenheiten einer jüdischen Landgemeinde in Norddeutschland. Die sprachliche Untersuchung analysiert westjiddisch-niederdeutsche Sprachkontaktphänomene sowie Sprachveränderungsprozesse. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Funktion der Varietät in der Alltagskommunikation der Auricher Juden, nachdem sie von Niederdeutsch und Standarddeutsch als dominante gesprochene Sprache abgelöst wurde.
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Die Sprache der Auricher Juden, Gertrud Reershemius
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2007
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