Reduktion von Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft

Die Verringerung von Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft ist wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Energie- und Umweltpolitik. Derzeit trägt die Landwirtschaft mit einem Anteil von ca. 8 % nicht unerheblich zum Ausstoß klimarelevanter Gase in Deutschland bei. Auf der 7. Klimarahmenkonferenz in Marrakesch wurden auf der Grundlage des Artikels 3.4 des Kyoto-Protokolls Richtlinien zur Berücksichtigung land- und forstwirtschaftlicher Aktivitäten vereinbart, die zu einer Bindung von CO2 in Ökosystemen („Kohlenstoffsenken“) führen. In diesem Zusammenhang spielen reduzierte Bodenbearbeitungsverfahren und der Zwischenfruchtanbau auf landwirtschaftlich genutzten Flächen eine wichtige Rolle. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, durch den Energiepflanzenanbau und der damit verbundenen Substitution fossiler Energien den Ausstoß klimarelevanter Gase zu reduzieren. Am Beispiel der Bundesländer Brandenburg und Niedersachsen werden sowohl die Treibhausgasemissionen aus der Landwirtschaft als auch mögliche Vermeidungspotenziale untersucht. Um verschiedene Minderungsstrategien beurteilen zu können, wurde ein ökonomisch-ökologisches Regionalmodell verwendet. Hierbei wird der Ausstoß der in der gesamten Produktionskette verursachten Klimagase N2O, CH4 und CO2 sowohl auf der Ebene typischer Betriebssysteme als auch in regionalem Maßstab abgebildet. Zur Ermittlung der Anreicherung von Kohlenstoff in Böden bei der Umstellung von wendender zu pflugloser Bodenbearbeitung wurden die in den IPCC-Richtlinien ausgewiesenen Faktoren sowie eine Humusbilanz in das Modell integriert. Im Hinblick auf die Energiepflanzenproduktion wird für die ausgewählten Bereiche Biogasproduktion, Biodiesel- und Bioethanolherstellung der Anbau nachwachsender Rohstoffe auf bis zu 30 % der Ackerfläche sowie die Verwendung von Getreidestroh als Brennstoff untersucht. Anhand von Modellszenarien werden technische, organisatorische und politische Vermeidungsstrategien abgebildet und nach Effektivität, Effizienz und politischer Kompatibilität bewertet.