Die Friedensmissionen der Vereinten Nationen
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Staatszerfall, internationaler Terrorismus, modernes Söldnerwesen, organisierte Kriminalität, Globalisierungsproblematiken, Streben nach Vorherrschaft: Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Weltgemeinschaft durch vielfältige Spannungen gekennzeichnet. Die Staaten und die Organisation der Vereinten Nationen haben sich diesen Herausforderungen zu stellen. Sind Friedensmissionen ein probates Mittel, den heute auftretenden global wirkenden Konflikten zu begegnen? Die Erfolgsstatistik der Blauhelmeinsätze vermag wenig zu überzeugen. Der ehemalige Generalsekretär Kofi Annan beauftragte aus diesem Grund eine unabhängige Expertengruppe, Vorschläge zur Reformierung der VN-Friedensoperationen auszuarbeiten, woraus der sogenannte Brahimi-Bericht resultierte. Die darin enthaltenen praktischen Empfehlungen basieren nach Ansicht von Francisca Landshuter auf einem völlig neuen Völkerrechtsverständnis, das aber nirgends explizit ausformuliert wurde. Die Autorin unternimmt nun in dem vorliegenden Band den Versuch, das implizit vorhandene Friedenssicherungskonzept des Brahimi-Berichts sichtbar zu machen und ein interdisziplinär geprägtes theoretisches Modell für kommende Friedensmissionen zu entwickeln. Politischen und militärischen Entscheidungsträgern sowie Experten in Recht, Politik, Wissenschaft und Medien gibt dieses Buch neue sicherheitspolitische und völkerrechtliche Ansätze an die Hand, um adäquatere Antworten auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Es beinhaltet aber auch einen Appell an die Regierenden, die in der VN-Charta verankerte Idee eines kollektiven Sicherheitssystems ernstzunehmen und die Vereinten Nationen nicht nur als Erfüllungsgehilfen für unilaterale Machtpolitik herabzuwürdigen.