Webbasierte Informationssysteme als Werkzeuge zur Workflowoptimierung und Qualitätssicherung in einer strahlentherapeutischen Klinik
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In den vergangenen 20 Jahren hat die Informationstechnologie rasante Fortschritte gemacht, sodass Computer- und Netzwerktechnologien aus der heutigen Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken sind. Auch in der Medizin hat in den vergangenen Jahren der Computer Einzug gehalten, um die Effizienz zu steigern und Arbeitsabläufe zu optimieren. Diagnostische Geräte werden vernetzt, die Patientenakte in Papierform wird durch ihr elektronisches Pendant ersetzt und alle Arten von Informationssystemen werden eingeführt. Dabei ist auf die erhöhten Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit Rücksicht zu nehmen. Für speziellere Fachgebiete, wie zum Beispiel die Radioonkologie, existieren jedoch kaum Systeme, die den besonderen Anforderungen dieser Bereiche gerecht werden. Als Lösung für dieses Problem wird im Rahmen dieser Arbeit gezeigt, dass mit dem Einsatz von Web-Technologien ein Informationssystem geschaffen werden kann, das den Arbeitsablauf in einer strahlentherapeutischen Einrichtung unterstützt und effizienter gestalten kann. Die Analyse der Prozesse in einer strahlentherapeutischen Einrichtung ergibt, dass es sich um hoch strukturierte Abläufe mit großer Häufigkeit handelt. Diese Art der Arbeitsabläufe kann durch ein Informationssystem ideal unterstützt werden. Es wurde ein Systemkonzept entwickelt, dass die Anforderungen an die Unterstützung des Workflows und die Qualitätssicherung erfüllen kann. Das Ergebnis ist ein Web-Portal, das neben den Grundfunktionen, wie zum Beispiel das Dokumentenmanagement, Anwendungsmodule für alle Bereiche einer strahlentherapeutischen Einrichtung zur Verfügung stellt. Unter anderem wurden Module für die Patientenverwaltung, die Bestrahlungsplanung, die Qualitätssicherung und den Strahlenschutz implementiert. Der praktische Einsatz des Prototypen dieses Portalsystems in der Klinik für Strahlentherapie und Onkologie im Zentrum der Radiologie des Klinikums der Johann Wolfgang Goethe-Universität hat gezeigt, dass webbasierte Informationssysteme das Potential haben, die Lücke für die Strahlentherapie erfolgreich zu schließen. Durch die Flexibilität dieses Systemkonzepts kann es jederzeit erweitert und auf andere Anwendungsbereiche angepasst werden.