Der Geldkomplex
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Quer über parteipolitische Grenzen und ökonomische Denkschulen hinweg wird Wirtschaftswachstum als Ziel und Indikator guter Politik betrachtet. Dies verwundert in zunehmendem Masse, wird doch seit den siebziger Jahren erkannt, dass Wachstumsprozesse ökologische und soziale Systeme unter Druck setzen Limitierte Ressourcen, die globale Erwärmung und anhaltend hohe Arbeitslosenzahlen in westlichen Ländern nähren die Skepsis daran, ob Wirtschaftswachstum wirklich das 'Wundermittel' ist, gesellschaftliche Probleme in den Griff zu bekommen, oder ob der Ruf nach Wachstum nicht vielmehr die Wurzel des Übels darstellt. Dieses keinesfalls rein politische Phänomen ist dabei zu einem grossen Teil systemisch bedingt. Unser auf Zins und Zinseszins basiertes Geldsystem trägt dazu bei, dass eine 'Wachstumsspirale' entsteht. Die Autoren dieses Bandes nehmen die Aspekte dieser Dynamik in den Blick, um innovative Ansätze zur Linderung sozialer und ökologischer Herausforderungen vorzustellen. Alternative Banken und Regionalgeldsysteme verdeutlichen, dass unkonventionelle Ansätze realistisch und praktikabel sein können. Obwohl in Wissenschaft und Praxis gegenüber diesen Themen noch Skepsis herrscht, scheint, es ist an der Zeit, diesen Vorschlägen eine rationale Diskussion zu widmen und sie Ernst zu nehmen, d. h. sie politisch zu diskutieren und wissenschaftlich fundiert zu begleiten. Insofern dient dieses Buch als 'Denk-Anstoss' für Praktiker wie Wissenschaftler.