Psychoanalytische Kunsttherapie
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Dem Frage-und-Antwort-Text liegt ein Gesprächsprotokoll zugrunde, das Carmen Meuser im Rahmen ihrer Diplomarbeit 2001 der Fachhochschule Ottersberg vorgelegt hat. Die Arbeit hatte den Titel „Der kunsttherapeutische Prozess bei Gesunden und Kranken aus der Sicht erfahrener KunsttherapeutInnen.“ Gutachter waren die Ärzte Prof. Dr. P. Petersen und Dr. W. Henn. Carmen Meuser führte mit neun Kunsttherapeutinnen und Kunsttherapeuten aus Deutschland Interviews durch. Für ihre Auswahl war entscheidend, dass die Interviewten zugleich lehrend als auch praktisch tätig sein sollten. In vollständiger Transkription wurde für den anthroposophischen Hintergrund das Gespräch mit Karl-Hermann Lieberknecht und für den analytischen Hintergrund das Gespräch mit Peter Rech wiedergegeben. Peter Rech ist seit den 70er Jahren als Künstler mit einer künstlerischen Version von Kunsttherapie beschäftigt, für die nach seiner Erfahrung nur trügerisch wissenschaftlich-quantitative Rechtfertigungen funktionieren. Stattdessen umkreist er die kunsttherapeutische Praxis mit theoretischen „Such-Wörtern“, wie sie in der Psychoanalyse gang und gäbe sind. Er begreift sie als Verlegenheitsbegriffe des Seelischen. Wie sich das Interview allmählich und indirekt aufschließt, kristallisiert sich die Frage heraus, was ein Mann in einem so weiblichen wie dem kunsttherapeutischen Beruf sucht. Die Kunsttherapie - ein Daseins-Beruf, ein Diesseitigkeits-Beruf, ein Beruf von Zuwendung und „Selbstübereignung“. An einer Stelle sagt der Interviewte, er sei Kunsttherapeut aus Not geworden.