Antonio Rosmini
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Rosmini sah sich nie als Kantianer, ging in die Philosophiegeschichte jedoch als „italienischer Kant“ ein. Dadurch wurde seine wirkliche philosophische Leistung bis heute verkannt. Sie besteht in der kritischen Bewertung des Denkens Kants und des deutschen Idealismus aus der philosophischen Tradition der Antike und des Mittelalters heraus. Die Tradition versteht er als kritisches Korrektiv zur Moderne und die Moderne als kritischen Prüfstein für die Tradition. Seine subjektphilosophische Rezeption der antiken und mittelalterlichen Philosophie erweist gerade nach dem „Ende der Neuzeit“ ihre Relevanz für die Suche nach einem neuen Subjektsbegriff, der nicht den Konsequenzen der „Dialektik der Aufklärung“ unterliegt. In ihrer traditionsgeschichtlichen Einbettung bei gleichzeitiger Rezeption der deutschen Subjektsphilosophie verdienen die italienischen Denker des „Risorgimento“ insgesamt größere Betrachtung für den Versuch, eine „nachneuzeitliche“ Subjetivität zu konzipieren. Die vorliegende Analyse der Philosophie Rosminis hinsichtlich ihrer konstruktiven Auseinandersetzung mit den zentralen Denkern von Platon bis Hegel wirft in diesem Sinn eine neue Perspektive auf das Rosminische Werk und dessen Einordnung in die Philosophiegeschichte. Die Abfolge seiner Hauptschriften, die nacheinander die Themenfelder der Erkenntnistheorie, Moralphilosophie, Philosophie der Politik und des Rechts bzw. der Ontologie behandeln, strukturieren den Duktus dieser Einführung.