150 Jahre Gymnasium Chemnitz
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Das Buch ist keine gewöhnliche Schulgeschichte im Sinne einer Chronologie von Ereignissen. Vielmehr ging es in dem Buch darum, Bedeutungsvolles und Außergewöhnliches aus der Schulgeschichte aufzuarbeiten, welches gleichsam für die Entwicklung der Stadt Chemnitz steht. Dies war den Herausgebern und über 20 Autoren um so wichtiger, da in den vergangen Jahrzehnten einige wichtige Traditionslinien der Schule weniger gepflegt wurden bzw. überhaupt keine Beachtung fanden. So wendet sich das Buch einem breiten Interessentenkreis zu, der weit über Schüler, Lehrer und Freunde des Gymnasiums hinausreicht. Bedeutsam am ersten Gymnasium der Stadt ist schon die Tatsache, dass das Chemnitzer Bürgertum – bevor es daran ging, 1868 ein auf alte Sprachen spezialisiertes humanistisches Gymnasium zu eröffnen – zuvor eine die „Realien“ unterweisende höhere Schule aufbaute. Die 1857 gegründete Realschule wurde so die Muttereinrichtung für alle und in der Regel aus ihr heraus danach entstandenen gymnasialen Bildungsstätten in Chemnitz. Einer der geistigen Väter dieser Realschule war der große deutsche Schulreformer Dr. Friedrich Dittes (1829-1896), der hier kurz nach Gründung von 1860 bis 1865 als Subrektor wirkte. Ein Sachverhalt, der die Dominanz der Schule in der Stadtgeschichte weiter hervorhebt, stellt die Größe und Architektur der Schulgebäude dar. Das erste Schulgebäude war immerhin so ergiebig, dass noch Jahrzehnte nach der Einstellung des Schulbetriebes als erstes Neues Rathaus am ehemaligen Beckerplatz genutzt werden konnte. Das zweite Bauwerk war ein großartiger Schulpalast im Baustil des heute noch existierenden Hauptgebäudes der Universität. Beide ehemaligen Schulgebäude wurden 1945 zerstört. Das dritte Bauwerk gilt, obwohl schon fast 80 Jahre alt, noch immer als Musterbauwerk für gymnasiale Ausbildungszwecke. Neben den Bauwerken sind es jedoch vor allem die Lehrer und Schüler, denen sich im Buch zugewandt wird. Zahlreiche Wissenschaftler, Akademiker, Ärzte, Unternehmer und Künstler haben an dieser Schule ihr Abitur abgelegt. Viele von ihnen sind heute weit über unsere Stadtgrenzen bekannt. Über 50 biographische Exkurse und Darstellungen zu bedeutenden Schülern, Lehrern und Rektoren geben Aufschluss, wie in, mit und durch das Gymnasium Geschichte geschrieben wurde. Zu jenen Abiturienten, die wahrhaften Weltruhm erlangten, gehören die beiden Mitgründer der Künstlergruppe „Brücke“, Ernst Ludwig Kirchner (1880-1938) und Erich Heckel (1883-1970), oder der wegen seiner jüdischen Herkunft nach 1933 aus Deutschland vertriebene Atomphysiker Moritz (Maurice) Goldhaber. Das Buch versucht somit Stadtgeschichte lebendig darzustellen. Viele Zusammenhänge wie z. B. über die „Brücke“-Gründer werden in dem Buch zum ersten Mal aufgearbeitet. Es ist eine Publikation, welche Chemnitz interessant und erfahrenswert macht. An der Erarbeitung des Buches beteiligen sich renommierte Autoren wie StD. Erhard Hänel, AR Gabriele Viertel (Leiterin Stadtarchiv Chemnitz), Prof. Karlheinz Hengst (Ehemaligen-Netzwerk), Ehrhart Vorberg , Tilo Richter. Das reich bebilderte Buch wird einen Überblick über die der 150-jährige Entwicklung der Schule geben und mit viele bekannte bzw. schon wieder vergessene Aspekte darstellen. Das 128 Seiten umfassende Buch ist hochwertig ausgestattet. Es wird 24,95 Euro kosten. Eine auf 100 Exemplare limitierte und nummerierte Vorzugsausgabe des Verlages mit einer farbigen Druckgrafik von Michael Morgner, Abitur am Gymnasium 1960, (Mitgründer der legendären Künstlergruppe Clara Mosch) ist Preis von 50,00 Euro erhältlich.