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In den Jahren 1967 und 1977 war die Düsseldorfer Fotografin Erika Kiffl bei Gerhard Richter im Atelier, um von dort mit zwei Serien zurückzukehren, die kaum unterschiedlicher ausfallen könnten. Die Aufnahmen von 1967 offenbaren einen unvermittelten Blick und kommen dem Künstler derart nahe, dass die Fotografie die Malweise Richters vermutlich unbewusst spiegelt. Viele der Bilder sind leicht unscharf und verwischt. Sie zeugen von Bewegung vor und hinter der Kamera und wirken in ihrer Dynamik so, als seien sie während eines gemeinsamen Tanzes der beiden Akteure aufgenommen worden. Gleichzeitig bieten die Aufnahmen die seltene Gelegenheit, fast den gesamten Malprozess an dem Bild „Diana" (1967) nachzuvollziehen. Ähnliches ist auf andere Weise nur Hans Namuth mit seinen Porträts im Atelier von Jackson Pollock geglückt. 1977 hatte sich die Herangehensweise von Erika Kiffl grundlegend verändert. Die Aufnahmen sind jetzt schwarz-weiß und von einer nüchternen Distanziertheit, die der Intimität der früheren Bilder diametral entgegengesetzt scheint. Die Fotografin konzentriert sich hier weniger auf die Person des Malers als auf dessen Umgebung. Mit einem Vorwort von Daniel Marzona, einem Gespräch zwischen Erika Kiffl und Renate Buschmann sowie einem Text von Dietmar Elger zum Werk von Gerhard Richter.