Der ewige Widerstand
Autoren
Mehr zum Buch
Die Wahl der Wörter ist Teil des Kampfes. Widerstand ist zur Tugend geworden, wie es einst Gehorsam war. Sogar einstige Wegbereiter der Tyrannei wie Carl Schmitt wussten sich für Partisanen zu begeistern. Die Mode des Radical Chic feiert die Rebellion. Die nationalsozialistische Vergangenheit gebietet, den Anfängen zu wehren, ehe jegliches Aufbegehren einem Todesurteil gleichkommt. Was aber bleibt vom Kampf gegen den Nationalsozialismus, wenn er zum Slogan für jeden Protest absinkt? Welcher Arten von Widerstand wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gedacht? Welche wurden ausgeblendet? Was bedeutete etwa jüdischer Widerstand, wenn der Feind nicht die Unterwerfung, sondern die Vernichtung anstrebte? Doron Rabinovici geht den Debatten nach, die in Österreich, in Deutschland und in Israel über diese Fragen geführt wurden. Der ewige Widerstand zeigt auf, welche Mythen und Traditionen das Wort Widerstand prägen, untersucht aber ebenso moderne Erscheinungen wie zivilen Ungehorsam oder Terrorismus. Die historiographischen Debatten sind von den aktuell politischen nicht zu trennen. Sie sind miteinander eng verwoben.