Aufgewachsen in Kassel
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Wir waren die erste Generation nach dem Krieg und bewegten uns zwischen einem oft konservativen Elternhaus und einer aufbegehrenden Jugendszene. Das zerstörte Kassel wurde nach und nach wieder aufgebaut, neue Siedlungen entstanden. Es herrschte ein buntes Völkergemisch aus Kasselänern, Flüchtlingen und alliierten Soldaten. Im Sommer tummelten wir uns im Schwimmstadion am Auedamm und im nahen Tiergartenrestaurant, im Winter fuhren wir mit der Herkulesbahn und geschulterten Skiern zum Herbsthäuschen. Wir demonstrierten als Schüler gegen die Notstandsgesetze und den Einmarsch der Sowjets in Prag. Als wir älter wurden, zitterten wir im Café Angst vor der Führerscheinprüfung und träumten bald vom ersten eigenen Auto.