Ein Jahr leben ohne "made in China"
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Ob bei Kleidung, Spielzeug oder technischen Geräten - Produkte „Made in China“ sind allgegenwärtig und bestimmen unser tägliches Leben. In den wenigsten Fällen ist den Kunden bewusst, welche Produkte sie kaufen. So kann sich in einer Lampe, die auf den ersten Blick von einer einheimischen Firma produziert wurde, eine chinesische Komponente verbergen. Normalerweise ist das natürlich kein Problem, aber es wird eines, wenn man versucht, nur noch ohne Produkte „Made in China“ zu leben. Genau dieses Experiment hat die amerikanische Wirtschaftsjournalistin Sara Bongiorni mit ihrer Familie gewagt. Sie beschloss, ein Jahr keine Produkte „Made in China“ zu kaufen. Dabei erfuhr sie, dass eine Menge Willenskraft und Einfallsreichtum nötig sind, um dieses Vorhaben auch wirklich durchzuhalten. Das Projekt, mit dem sie sich dem Einfluss chinesischer Produkte entziehen wollte, entwickelte sich zu einer Folge kleiner menschlicher Dramen. Für Sara Bongiorni bedeutete der Boykott, einen rebellierenden Ehemann bei der Stange zu halten und ihren kleinen Sohn ständig zu enttäuschen. Einkaufstouren für profane Dinge wie Geburtstagskerzen oder Schuhe wurden zu zermürbenden Torturen. Kaputte elektrische Haushaltsgeräte führten zu Familienkrisen. Manchmal tat der Boykott richtig weh, aber oft hat er Spaß gemacht. Vor allem aber eröffnete er einen faszinierenden Blick auf unser alltägliches Konsumverhalten. Erst als Sara Bongiorni Produkte „Made in China“ aus ihrem Leben verbannte, merkte sie, wie sehr sie schon von ihnen abhängig war. Durch das Experiment veränderte sie sich als Verbraucherin. Einkaufen wurde bedeutsam. Am Schluss blieben nur zwei Fragen: Könnten wir dauerhaft ohne Produkte aus China leben? Und. wollen wir das?