Der Obus in Oldenburg
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Es war anfangs nicht einfach, die Oldenburger zur Nutzung von öffentlichen Nahverkehrsmitteln zu bewegen. Der frühe Versuch in Form einer Pferdebahn scheiterte 1889 mangels Inanspruchnahme seitens der Bevölkerung, eine elektrische Straßenbahn kam für die Stadtväter nie ernsthaft in Betracht und die Bremer Vorortbahnen gaben ab 1925 mit ihren Benzinbussen lediglich ein kurzes Gastspiel in der Huntestadt. Der Unternehmer Theodor Pekol verhalf Oldenburg schließlich zu einem leistungsfähigen Stadtbusverkehr, der die Fahrgastzahlen rasch ansteigen ließ. Mit der Stadtverwaltung an seiner Seite suchte er 1935 nach neuen Lösungen für ein modernes Verkehrskonzept – und entschied sich für den Oberleitungsbus. So wurde Oldenburg im Jahr 1936 die erste Stadt im Deutschen Reich mit einem zusammenhängenden Obusliniennetz. Der „Trollibus“, so nannten die Oldenburger ihren Obus, wurde ein voller Erfolg. Etwa 21 Jahre lang prägten die Fahrleitungen und mattgrünen kantigen Pekol-Obusse das Stadtbild. Auf einem Netz mit über 18 km Streckenlänge brachte „Trolli“ seine Fahrgäste vom Markt nach Nadorst, Kreyenbrück, Eversten, zum Bahnhof oder zum Flughafen. Von 1944 bis 1954 betrieb Pekol zudem seine Buslinie Jever – Wilhelmshaven mit Obussen. Die Ablösung kam aus eigenem Hause. Theodor Pekol, in der Fachwelt als innovativer Buskonstrukteur bekannt, entwarf einen Leichtmetallomnibus, der dem in die Jahre gekommenen Obus in wirtschaftlicher Hinsicht weit überlegen war. „Strom aus“ hieß es schließlich am 26. Oktober 1957, nachdem der letzte Trollibus ins Depot Dietrichsfeld eingerückt war. Viele ältere Oldenburger erinnern sich noch gern an „ihren Trolli“. Dieses Buch zeichnet die Geschichte des Obusses in Oldenburg anschaulich nach.