Lettland im Zweiten Weltkrieg
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1940 erzwang die Rote Armee im Gefolge des Hitler-Stalin-Pakts den Anschluss Lettlands an die UdSSR. Im Juni 1941 marschierte die Wehrmacht ein und integrierte das Land in das 'Reichskommissariat Ostland'. Ein Großteil der jüdischen Bevölkerung wurde ermordet. 1944 kehrte die Rote Armee zurück. Zehntausende von Letten wurden nach Sibirien verschleppt. Von 1940–1946 verlor Lettland ein Drittel seiner Bevölkerung – durch Deportation, physische Vernichtung oder Flucht. Björn M. Felder zeigt anhand bisher unbekannter Quellen die verheerenden Auswirkungen der sowjetischen und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft auf die lettische Bevölkerung. Er zeigt, wie sowjetische und nationalsozialistische Besatzungspraktiken wirkten, und wie die Letten und ihre politischen Eliten versuchten, ihre Interessen gegen die zunehmend als solche wahrgenommene deutsche 'Kolonialherrschaft' bzw. gegen die russische 'Fremdherrschaft' zu behaupten. In großer Klarheit werden so am lettischen Beispiel die dramatische Lage der mittelosteuropäischen Nationen zwischen Hitler und Stalin und ihr Bemühen um Unabhängigkeit deutlich. Das Buch wurde 2007 mit dem renommierten Fraenkel-Preis des Institute of Contemporary History and Wiener Library, London, ausgezeichnet.