Schützenhöfer: Kunst kommt von Arbeit
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Josef Schützenhöfer hat seit seiner Rückübersiedelung aus den USA mehrere große Malaktionen in österreichischen Betrieben durchgeführt. Dabei entstanden neben großformatigen Maschinenbildern über 100 Porträts von Arbeiterinnen und Arbeitern. Immer wieder wurden Werkteile aus diesen Produktionen in Ausstellungen bzw. in Installationen im öffentlichen Raum gezeigt, zuletzt etwa beim Steirischen Herbst/Graz 2003 oder im Rahmen von Literatur im März 2004 in der Kunsthalle Wien. Nun präsentiert Wespennest an der Außenfassade eines privaten Wiener Wohn-hauses den Zyklus ArbeiterInnen Angestellte DienstleisterInnen: Ergänzt durch Porträts von lokalen ArbeiterInnen aus dem 2. Wiener Bezirk wurden 24 Arbeiten (Öl auf Holz, 60x200 cm) in drei Etagen zu je 8 Bildern an der Vorderfassa-de des Hauses Rembrandstraße 31 installiert. „Kunst kommt von Arbeit“ erzeugt hier eine Erinnerungsfläche und verweist auf einen Transformationsprozess: Die zentrumsnahe Rembrandtstraße hat sich in den letzten 30 Jahren von einem durch Kleingewerbe und Produktionsstätten geprägten Raum zu einem Wohnviertel gewandelt, in dem Arbeit aus dem direkten Blickfeld verschwunden ist. Arbeitsprozesse sind es jedoch im Eigentlichen, die das Soziale bestimmen, begrenzen, immer mehr Menschen auch davon ausgrenzen. Die Ausstellung will im öffentlichen Raum auf diese Zusammenhänge verweisen. Zur Ausstellung ist eine Sonderausgabe Wespennest mit Texten zu Schützenhöfers Arbeiten, mit Bildern zu der Ausstellung und Skizzen des Künstlers erschienen. Aus dem Inhalt: Martin Behr über das Betriebssystem Kunst und (s)einen Querdenker J. Schützenhöfer, Christian Reiser über die Arbeit an seinem Schützenhöfer-Filmporträt, David Staretz über einige biografische Stationen im Leben des Künstlers, Andreas Stadler über den Künstler und sein Präsidentenporträt und Klaus Zeyringer über die Traditionslinien in Schützenhöfers „Social Painting“.