Natur und Stimmung
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Der Überlinger See war die Wahlheimat und bevorzugtes Motiv von Werner Mollweide. Der 1889 in Straßburg geborene Künstler lebte spätestens seit 1914 in Ludwigshafen, wo er 1978 verstarb. Sein Frühwerk mit den kräftigen, pastos aufgetragenen Farben ist noch vom spätimpressionistischen Stil des Lehrers Lothar von Seebach beeinflusst. Später hellte sich Mollweides Palette zusehends auf, und es entstanden zarte Bodenseebilder mit feinem Pinselstrich. Von Ludwigshafen aus erkundete der Maler die ihn umgebende Landschaft, die er in stimmungsvollen, naturnahen Darstellungen festhielt. Es gelang ihm, die reizvollen Spiegelungen auf der Wasseroberfläche und das diffuse Licht zu unterschiedlichen Tageszeiten auf seinen Aquarellen und Gemälden gekonnt einzufangen. Statt den Weg der Abstraktion einzuschlagen, beschäftigte sich Mollweide zeitlebens intensiv mit der Wahrnehmung von Farbeindrücken in der Natur und ihrer Wiedergabe auf der Malfläche: „Ich weiß heute, daß der Reiz des Bodenseebildes nicht in dem allgemeinen Zusammensein von Luft, Wasser, Bergen, Bäumen und Uferland liegt, sondern in ganz bestimmten Form- und Farbbeziehungen dieser Bestandteile zueinander.“