Allegorien des Lebens
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Das Buch liefert eine völlig neue Sicht auf kanonische Texte der deutschen Romantik. Indem der Autor eine diskursgeschichtliche Neubestimmung der Romantik jen-seits der üblich gewordenen Epochenphrasierung eines grundlegenden Bruchs um 1775 vornimmt, leistet er einen erheblichen Beitrag zur Romantikforschung. Es geht um eine grundlegende Affinität romantischer Prosa zur barocken Klugheits- und Lebenskunst. Denn über die heute geläufige kulturhistorische Situierung der Romantik als 'Vorbote der Moderne' bis hin zur Post-Moderne macht der Autor den empirischen Befund einer Semantik aus, die in die entgegen gesetzte Richtung steuert und die romantische Literatur erstmals in einer Traditionslinie von Moralistik und Anthropologie her lesbar macht. Es wird in der romantischen Diskurslogik die überraschende Kontinuität eines Lebenskunstdiskurses freigelegt, der nicht, wie verbreitet, als Restbestand antiker Traditionen in der Neuzeit betrachtet aufgefasst wird, sondern als grundierendes Denkmuster romantischer Literatur.