Normabweichungen im Gesprächsverhalten in Shakespeares Komödien
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Dass Sprachkunst im Elisabethanischen Zeitalter einen besonders hohen Stellenwert hatte, zeigt die Blüte der Rhetorik in dieser Epoche – die Werke von Marlowe, Sidney, Jonson oder Shakespeare, um nur die prominentesten Vertreter zu nennen, legen davon Zeugnis ab. Man war der Auffassung, dass die Sprache den ‚wahren Kern’ des Menschen zeige – oder, wie Ben Jonson formulierte: „Language most shewes a man“. Entsprechend diffizil setzten die Autoren der Epoche, allen voran Shakespeare, rhetorische Mittel zur Figurencharakterisierung ein: Die Sprache wurde zum Werkzeug zur ‚Erschaffung’ einer Bühnenfigur. Abweichungen im Konversationsverhalten, so die These der vorliegenden Studie, können hierbei ebenso typisierend und charakterisierend sein wie phonetische oder syntaktische Besonderheiten. Am Beispiel von Shakespeares Komödien As You Like It, Much Ado About Nothing und Twelfth Night soll nachgewiesen werden, welche Normabweichungen im konversationellen Höflichkeitsverhalten figurengruppen- oder figurenspezifisch eingesetzt wurden. Das theoretische Instrumentarium dieser Analyse fußt auf zwei Grundlagen: Zum einen werden aus einem Korpus von 40 Werken der elisabethanischen „Conductliteratur“ die wesentlichen zeitgenössischen Konversationsregeln herausgearbeitet, vor deren Hintergrund Devianzen im Gesprächsverhalten beurteilt werden können. Zum anderen wird die linguistische Höflichkeitstheorie herangezogen, deren Fachterminologie eine präzise Beschreibung und Beurteilung von Konversationsverhalten erlaubt. Nicht zuletzt zeigt sich in der Analyse zentraler Szenen aus Shakespeares ‚reifen Komödien’ einmal mehr, dass seine Texte keine vorgefertigten Antworten liefern, sondern bis heute an das Reflexionsvermögen und an die Urteilskraft ihrer Leser bzw. Zuschauer appellieren.
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Normabweichungen im Gesprächsverhalten in Shakespeares Komödien, Bettina Albers
- Sprache
- Erscheinungsdatum
- 2007
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- Titel
- Normabweichungen im Gesprächsverhalten in Shakespeares Komödien
- Sprache
- Deutsch
- Autor*innen
- Bettina Albers
- Verlag
- Wiss. Verl. Trier
- Erscheinungsdatum
- 2007
- Einband
- Paperback
- ISBN10
- 3884768581
- ISBN13
- 9783884768587
- Reihe
- Jenaer Studien zur Anglistik und Amerikanistik
- Kategorie
- Skripten & Universitätslehrbücher
- Beschreibung
- Dass Sprachkunst im Elisabethanischen Zeitalter einen besonders hohen Stellenwert hatte, zeigt die Blüte der Rhetorik in dieser Epoche – die Werke von Marlowe, Sidney, Jonson oder Shakespeare, um nur die prominentesten Vertreter zu nennen, legen davon Zeugnis ab. Man war der Auffassung, dass die Sprache den ‚wahren Kern’ des Menschen zeige – oder, wie Ben Jonson formulierte: „Language most shewes a man“. Entsprechend diffizil setzten die Autoren der Epoche, allen voran Shakespeare, rhetorische Mittel zur Figurencharakterisierung ein: Die Sprache wurde zum Werkzeug zur ‚Erschaffung’ einer Bühnenfigur. Abweichungen im Konversationsverhalten, so die These der vorliegenden Studie, können hierbei ebenso typisierend und charakterisierend sein wie phonetische oder syntaktische Besonderheiten. Am Beispiel von Shakespeares Komödien As You Like It, Much Ado About Nothing und Twelfth Night soll nachgewiesen werden, welche Normabweichungen im konversationellen Höflichkeitsverhalten figurengruppen- oder figurenspezifisch eingesetzt wurden. Das theoretische Instrumentarium dieser Analyse fußt auf zwei Grundlagen: Zum einen werden aus einem Korpus von 40 Werken der elisabethanischen „Conductliteratur“ die wesentlichen zeitgenössischen Konversationsregeln herausgearbeitet, vor deren Hintergrund Devianzen im Gesprächsverhalten beurteilt werden können. Zum anderen wird die linguistische Höflichkeitstheorie herangezogen, deren Fachterminologie eine präzise Beschreibung und Beurteilung von Konversationsverhalten erlaubt. Nicht zuletzt zeigt sich in der Analyse zentraler Szenen aus Shakespeares ‚reifen Komödien’ einmal mehr, dass seine Texte keine vorgefertigten Antworten liefern, sondern bis heute an das Reflexionsvermögen und an die Urteilskraft ihrer Leser bzw. Zuschauer appellieren.