Hormone und Hochleistung
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Besonders in jüngster Zeit ist das Thema Doping in den Medien und in der öffentlichen Debatte allgegenwärtig. Doch handelt es sich keineswegs um ein Phänomen der Gegenwart. Es reicht zurück in die Zeit des Kalten Krieges, in der sich Ost- und West-Sportler mit »unterstützenden Mitteln« – so der beschönigende Ausdruck in der DDR-Sportmedizin – zu Höchstleistungen trieben oder getrieben wurden. Erstmals wird im vorliegenden Band dieser Aspekt der politischen wie der Sportgeschichte eingehend betrachtet. Neben den unterschiedlichen Organisationsformen und Praktiken des (Hormon-)Dopings in Ost- und Westdeutschland werden auch Fragen der Wahrnehmung und Erfahrung der Leistungssteigerung durch Medikamente untersucht. Der Spitzensport erweist sich dabei als Vorreiter für allgemeine Entwicklungstendenzen in den modernen Erfolgs-, Leistungs- und Optimierungsgesellschaften. Aus einem breiten Spektrum wissenschaftlicher Disziplinen von der Zeitgeschichte über Psychologie und Philosophie bis hin zur Sportmedizin werden auf diese Weise Einsichten in die Voraussetzungen, Formen und Folgen des Dopings vor dem Hintergrund der Systemauseinandersetzung des Kalten Krieges zusammengeführt.