Psychische Belastungen und Bewältigungsmöglichkeiten von Arbeitnehmervertretern
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Der im Zusammenhang mit Globalisierungstendenzen ständig und immer schneller voranschreitende strukturelle Umbruch einer historisch gewachsenen Industriegesellschaft bedingt zunehmende Interessenskonflikte zwischen den Vertretern der Unternehmensführungen und der Arbeitnehmer. Extreme psychische Belastungssituationen wie Unternehmensaufspaltung, hundertfacher Stellenabbau und Entlassungen, gleichzeitigen Forderungen von Unternehmen nach Flexibilisierung, Erhöhung der Wochenarbeitszeiten und deren Erweiterung auf das Wochenende u. v. m. – verbunden mit dem Kampf um Sozialpläne und Absicherungen für die Beschäftigten – prägen Medienberichten der letzten Jahre zufolge mehr und mehr die Auseinandersetzung von betrieblichen Interessenvertretern mit ihren Arbeitgebern. Dabei sehen sich die Betriebsräte nicht nur mit den Ängsten, sondern auch mit den unterschiedlichsten Interessenlagen ihrer Belegschaften konfrontiert. Die vorliegende Publikation analysiert daher anhand der Daten eines umfangreichen Fragebogens zu psychologisch abgesicherten Konstrukten – auch im Vergleich zu anderen Berufsgruppen - die Stresssituation deutscher Betriebsräte und Schwerbehindertenvertreter, deren Bewältigungsmöglichkeiten und die damit zusammenhängenden Auswirkungen auf Gesundheit und Befinden. Damit wurde eine Zielgruppe in den Mittelpunkt arbeits-, organisations- und gesundheitspsychologischer Forschung gerückt, die bis auf wenige Ausnahmen bislang kein Gegenstand der Betrachtung war. Praktische Konsequenzen in Form von Präventions- und Interventionsmöglichkeiten werden aufgezeigt.