Zappa, Zoff und Zwischentöne
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In Deutschland avancierten die Internationalen Essener Songtage von 1968 zu dem europäischen Mega-Event der Sixties. Vom 25. bis zum 29. September 1968 boten sie ein ebenso vielseitiges wie ehrgeiziges Programm. Deutsche Rockgruppen wie Floh de Cologne, Guru Guru, Tangerine Dream, Amon Düül, Soul Caravan traten neben bekannten Größen aus der internationalen Szene auf, darunter Tim Buckley, The Fugs, Julie Driscoll und nicht zuletzt die Legende Frank Zappa mit The Mothers of Inventions. Aber auch H. D. Hüsch, F. J. Degenhardt und Hannes Wader gehörten zu den Interpreten. Denn von Anfang an hatten die Initiatoren die Essener Songtage nicht als reines Pop-Festival konzipiert. Sie wollten Chanson und Folklore, politischem Lied und Kabarett ebenfalls eine Plattform bieten. Gerade deshalb gelten die Essener Songtage von 1968 heute als einmalig in der deutschen Popgeschichte. Und das Konzept der Veranstalter ging auf: 40.000 Menschen schlugen die Songtage in ihren Bann. Ein Festival dieser Größenordnung hatte es hierzulande bis dahin nicht gegeben. Das Buch will die Essener Songtage der Vergessenheit entreißen, ehe die Zeitzeugen alle dahingegangen sind. Es ist eine Bestandsaufnahme dessen, was geplant war und was verwirklicht worden ist, eine Schilderung des Festes und all dessen, was drum herum passierte. Es ist parteilich, weil all jene, die zu diesem Fest beigetragen haben, damit ganz Persönliches verbinden, überwiegend positiv besetzte Erinnerungen. Es ist parteilich, weil die Songtage für die, die sich hier zu Wort gemeldet haben – Macher, Mit-Macher und Besucher – eine Bedeutung hatten, die über die eines simplen Konzertbesuchs weit hinausging. Das Buch stellt die Songtage in den gesamtgesellschaftlichen Zusammenhang des legendären Jahres 1968, fokussiert auf die Stadt Essen in diesem Jahr. Es versucht aus Erinnerungen und zeitgeschichtlichen Dokumenten den Ablauf des Geschehens zu vergegenwärtigen, und es zeichnet Lebenslinien nach von Menschen, für die die Internationalen Essener Songtage zu einem Höhe-, Dreh- oder Wendepunkt ihrer eigenen Geschichte geworden sind. „Musikbücher dieser Art wünscht man sich häufiger.“ GOODTIMES 4/2008