Das Jobeljahr was ist das?
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In der heutigen Zeit genügt es nicht, Krisen herbeizureden oder die Strukturschwäche der Region zu beklagen, ohne zu verstehen, warum Entwicklungen so verlaufen, bzw. welche Lösungsvarianten nur möglich sind. Ein sehr wichtiger Ansatz hierzu ist die Geschichte, die erkennen lässt, was einmal war, die Möglichkeit bietet zu reflektieren warum etwas so oder so war und schließlich die Chance bietet, im Rahmen der heutigen Möglichkeiten die beste Entscheidung auszuwählen. Geschichte wird so verstanden als Planungshilfsmittel, nicht als Selbstzweck. Dieser hermeneutische Ansatz kommt in der Philosophie ebenso zur Anwendung. (Irrgang, Praktische Ethik aus hermeneutischer Sicht, 1998). Die Strukturschwäche der Region ist ein Veränderungsmerkmal, das in Finnland z. B. innerhalb von 60 Jahren durch Urbanisierung gelöst wurde. Die Trennung zwischen Natur und Zivilisation ist in Finnland außerordentlich krass, möglicherweise wegen Oberflächlichkeit oder Traditionslosigkeit der finnischen Kultur. Der Urbanisierungsprozess vollzog sich in Finnland am schnellsten in ganz Europa. Der Übergang vom agrarischen Finnland zu einer urbanen Industriegesellschaft vollzog sich nur in 60 Jahren. Welche Lösungsansätze können für Deutschland, speziell für Brandenburg, aus dieser Zusammenschau gewonnen werden? Nach Auflösung der LPG’n nach der innerdeutschen Wende wurden die Garanten für Arbeit ebenso aufgelöst. Wer gibt zukünftig Arbeit, die neuen Landbesitzer oder erfolgt auch ein Urbanisierungsprozess wie in Finnland? Hat in Brandenburg die Tradition ein höheres Gewicht als in Finnland?