Bilder im Wechsel der Töne
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Hölderlins „Revolution der [.] Vorstellungsarten“ läßt sich anhand zweier Textgruppen nachverfolgen, die am Anfang und Ende derselben stehen: der Elegien und der sogenannten ›Nachtgesänge‹. In Neuinterpretationen dieser Texte wird sichtbar, wie Hölderlins Arbeit am dichterischen Bildbegriff und seine Auseinandersetzung mit Schillers Konzept einer 'sentimentalischen Dichtung' in eine Poetik münden, die den lyrischen Text als grundlegend mehrstimmig konzipiert. Die reflexive Kraft der Elegien basiert auf einem 'Wechsel der Töne', welcher sie in einen unaufhebbaren perspektivischen Spannungszustand versetzt und immer wieder zu einer überraschenden Neubeleuchtung des bislang Dargestellten führt. Der Zyklus der ›Nachtgesänge‹ entwickelt eine Poetik 'heißer Bilder' und nimmt damit wesentliche Kompositionstechniken vorweg, die im 20. Jahrhundert unter dem Stichwort 'offenes Kunstwerk' firmieren.