Stil, Stilbruch, Tabu
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Ist „Stil“ als eine Beschreibungskategorie obsolet? Oder ist es ganz im Gegenteil so, dass die Rede vom Stil mehr denn je ihre Berechtigung hat, weil auch jenseits von Textproduktionen allerorts Elemente der Stilisierung auszumachen sind? Die Autoren dieses Buches belegen die Reichweite und Erklärungskraft dieses Konzeptes, und zwar mit Beispielen aus den unterschiedlichsten Bereichen: Jacques Derridas strategisches Schreiben, Tendenzen im gegenwärtigen Grafikdesign, Pina Bauschs Tanztheater oder Michel Foucaults letzte, bislang noch unveröffentlichte Vorlesungen am Collège de France etc. werden auf diesen Begriff hin analysiert. Ein Resümee dieser Bestandsaufnahme könnte lauten, dass Stil unter der Hand und selbst dort, wo es um Texte geht, die Form eines Lebensstils angenommen hat: Es steht immer etwas auf dem Spiel, die Stilisierung verdankt sich einer Wahrheit, die es einzusetzen gilt. Einige Artikel dieses Bandes gehen darüber hinaus der Genese einer solchen Stilerfahrung nach, die sich sowohl von den Vorgaben der klassischen Rhetorik als auch von der Hermeneutik emanzipiert.