Das Denken (in) der Bewegung
Autoren
Mehr zum Buch
Der „Gedanke der ewigen Wiederkehr des Gleichen“ stellt nach wie vor eine der umstrittensten Thesen von Friedrich Nietzsches provokativer Philosophie dar. In Opposition zum konkreten Wortl des Theorems wird dieses hier als ein Anstoß zur Potenzierung der Möglichkeiten, als ein Verführungsversuch zur je eigenen, leibhaften „Umwertung der Werte“ gelesen. Als seine Funktion wird die praktische Einübung in ein bewegtes, ständig sich wandelndes Denken und Handeln ausgemacht. Unter diesen Voraussetzungen kann Nietzsches Anliegen nicht mehr in der Verordnung neuer Wahrheiten und Dogmen, sondern nur in einer grundlegenden Revision des menschlichen Verlangens nach Wahrheiten und Letztbegründungen bestehen. Einem verflüssigten Welttext angemessen erscheint so nur eine nomadische Denkstruktur - ohne himmlische Navigationshilfen, Ruhezonen oder Zielandrohungen. Auf der Suche nach Spuren der vorgelegten Deutung begibt sich die Verfasserin auf die Verfolgung Nietzsches und seines Wiederkunftgedankens im Werk neuerer Philosophien. Als exemplarische Vertreter eines bewegten Denkens und einer Apologie der Umwege können Michel Foucault, Michel Serres und Hans Blumenberg gelten. In gesonderten Kapiteln werden sowohl deren kritische Auseinandersetzung als auch ihr konstruktives Fortdenken mit und nach Nietzsche beleuchtet.